Ronny Kleinhans von Invisia zur Energiewende
“In erster Linie ist es wichtig, die Solaroffensive zu verstärken und die Windkraft zu berücksichtigen”
“Solarstrom ist technisch nicht sehr anspruchsvoll und das Potenzial auf Gebäudeflächen ist riesig und rasch umsetzbar”
"Die Digitalisierung von Bestands- und Neubauten, Monitoring, ZEV und ein übergeordnetes EMS sind die Basis für eine funktionierende Peripherie."
Fairpower: Welche Massnahmen müssen ergriffen werden, um die Energiewende umzusetzen?
Ronny Kleinhans:
In erster Linie ist es wichtig, die Solaroffensive zu verstärken und die Windkraft zu berücksichtigen. Ausserdem sollte man an den bestehenden Kernkraftwerken festhalten. Eine sehr wichtige Masssnahme ist aus unserer Sicht die Digitalisierung von Bestands- und Neubauten, Monitoring, ZEV und ein übergeordnetes EMS (inkl. Lademanagement für E-Mobilität) sind die Basis für eine funktionierende Peripherie - wir sehen Wohn- und Gewerbegebäude als zukünftige Energie-Hubs, die selbst Strom erzeugen und bei Bedarf netzstabilisierend wirken können. Zum Beispiel durch bidirektionale Batterien und Ladestationen.
Fairpower: Wie wichtig ist erneuerbare Energie? / Welche Rolle spielen erneuerbare Energien bei der Energiewende und welche Technologien sind am vielversprechendsten?
Ronny Kleinhans:
Erneuerbare Energien sind Teil einer CO2-neutralen Stromwirtschaft. Gerade Solarstrom ist technisch nicht sehr anspruchsvoll und kann auf oder an fast jedem Gebäude installiert werden. Das Potenzial auf solchen Gebäudeflächen ist riesig und rasch umsetzbar. Alpine Solaranlagen sind sicher eine weitere Option, aber nicht immer mit dem Natur- und Landschaftsschutz vereinbar. Dennoch wäre das Potenzial gross und würde helfen, die Stromlücke in den Wintermonaten zu schließen oder zumindest zu minimieren.
Fairpower: Wie können wir den Energieverbrauch reduzieren und Energie effizienter nutzen?
Ronny Kleinhans:
Hier gibt es bereits viele technische Lösungen auf dem Markt. Wir von Invisia bieten hier ein komplettes und nachhaltiges Energiemanagement an. Das den Verbrauch in Gebäuden nicht nur senkt, sondern optimiert und deutlich effizienter macht. Fazit: Investitionen in unsere Technik amortisieren sich schneller und reduzieren den unerwünschten CO2-Haushalt.
Fairpower: Was sind die grössten Herausforderungen bei der Umsetzung der Energiewende und wie können diese überwunden werden?
Ronny Kleinhans:
Für viele Immobilienbesitzer und -verwalter ist die Energiewende eine grosse Herausforderung, es gibt einen „Dschungel“ unterschiedlichster Lösungen, die oft nur als Insellösungen funktionieren. Genau aus diesem Grund haben wir uns für eine offene Technologie entschieden. Bei uns spielt es keine Rolle, welche Wärmepumpe, welcher Wechselrichter für Photovoltaikanlagen oder welcher Batterietyp eingesetzt wird. Es braucht eine Kommunikationsschnittstelle, die wir zur Steuerung nutzen können. Solche Schnittstellen sind heute weitgehend standardisiert und machen jedes System offen. Es spielt also keine Rolle, welche neuen Technologien noch entwickelt werden, auch diese können in Zukunft integriert werden. Zudem fehlen heute die richtigen Anreizsysteme - die müssten erstmal entwickelt und ausgerollt werden. Hier warten wir vor allem auf die Politik.
Fairpower: Was machen Sie persönlich für die Energiewende?
Ronny Kleinhans:
Neben unseren in der Schweiz entwickelten Energiesoftwarelösungen, die in unzähligen Projekten zum Einsatz kommen, versuchen wir mit allen Mitteln den CO2-Fussabdruck im Unternehmen deutlich zu reduzieren. Alle unsere Mitarbeitenden fahren rein elektrisch und tanken zudem mehrheitlich mit erneuerbar produziertem Strom. Aber natürlich haben auch wir noch Potenzial, das in Zukunft genutzt werden kann. So geht es wahrscheinlich vielen Unternehmen. Wir bleiben beherzt beim Thema und motivieren all unsere Mitarbeiter, etwas für di Zukunft unserer Nachkommen zu tun.
Portrait
Ronny Kleinhans, Mitbegründer und treibende Kraft hinter Invisia, ist ein herausragender Visionär auf dem Gebiet der Energieeffizienz und erneuerbaren Energien. Mit einem klaren Fokus auf nachhaltige Lösungen und innovativer Technologie hat er sich als Pionier in der Energiewende etabliert.
Invisia ermöglicht es, unterschiedliche erneuerbare Energiequellen wie Solar- und Windenergie, Speichertechnologien und Energieverwaltungssysteme miteinander zu verbinden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um bestehende Systeme handelt oder um neu entwickelte Technologien – Invisia schafft die Schnittstellen, die eine reibungslose Zusammenarbeit dieser verschiedenen Komponenten ermöglichen.
Fairpower AG
Marco Rüegg, +41 79 862 39 78, marco.rueegg@fairpower.ch