Fairpower-Teamevent im EWZ-Kraftwerk Höngg 

Am 3. Mai hatten wir das Vergnügen das EWZ-Kraftwerk in Höngg zu besuchen. Herr Fricker führte uns mit grosser Leidenschaft durch die faszinierende Welt der Wasserkraft. Besonders beeindruckt waren wir von den alten Wasserkraftmaschinen, welche uns einen Einblick in die Geschichte des Kraftwerks gaben.

Das EWZ-Kraftwerk Höngg ist eines von drei Wasserkraftwerken an der Limmat in Zürich. Sie dienen der Stromerzeugung und der Wasserregulierung des Zürichsees. Diese Anlagen gehören zu den umweltschonendsten Kraftwerken im Portfolio der EWZ. 

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Geschichte der Kraftwerke Letten und Höngg 

Die Nutzung der Wasserkraft an der Limmat reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. In früheren Jahrhunderten versorgte das Limmatwasser Mühlen und Werkstätten mit mechanischer Kraft. 1890 beschloss das Zürcher Stimmvolk den Bau des Elektrizitätswerks beim Letten um Strassen und Gebäude in Zürich mit elektrischem Licht zu beleuchten.  
Auch das Kraftwerk Höngg wurde 1893 als private Anlage zur Stromversorgung der Werdmühle gebaut. Die im Verlauf der Jahrzehnte mehrfach ausgebaute Anlage ging 1973 an die Stadt Zürich über und wird seither von der EWZ betrieben. Im Jahr 1987 wurde sie umfangreich saniert und modernisiert. Die Stromproduktion konnte durch diese Modernisierung verdoppelt werden. 

Historische Turbinen
Das Kraftwerk Höngg ist im Besitz von drei Wasser-Turbinen, einer Jonval-Turbine von 1898 mit Doppelregulierung, einer Francisturbine von 1917 und einer Getriebe-Rohrturbine 1987. Die historischen Turbinen können heute noch zu Demonstrationszwecken betrieben werden. Sie zeigen eindrücklich die lange Geschichte dieses kleinen Flusskraftwerks. 

  • Die Jonval-Turbine von 1898 mit Doppelregulierung ist ein historisches Meisterwerk, das speziell für den Einsatz bei niedrigen Fallhöhen entwickelt wurde.  
  • Die Francis-Turbine von 1917 ist eine Mischung aus Reaktions- und Druckturbine und eignet sich für mittlere und grosse Wassermengen. 
  • Die Kapla-Getriebe-Rohrturbine 1987 ist eine Wasserkraftturbine, die sich durch ihre einstellbaren Schaufeln auszeichnet und für den Einsatz in Flüssen und Kanälen entwickelt wurde. 
  • Die Drehzahlregler spielen eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung einer konstanten Stromproduktion, unabhängig von Schwankungen der Wassermenge oder anderen Betriebsbedingungen.
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Moderne Energieerzeugung 
Heute wird die Energie mit der 1987 eingesetzten Kapla-Getriebe-Rohrturbine erzeugt. Die Modernisierung der Turbinenanlage ermöglichte zusammen mit dem Höherstau eine Verdoppelung der Stromproduktion. Sie erzeugt heute bis zu 8 Mio. kWh, was dem jährlichen Verbrauch von rund 3000 Haushalten entspricht. Die neue Wehranlage ist mit einer automatischen, fernsteuerbaren Wehrregulierung versehen.  

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Die Wehranlage mit dem zugehörigen Brücken dient den Fussgängern auch als Zugang zur Werdinsel einem Naherholungsgebiet.   

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Über den Oberwasserkanal gelangt das aufgestaute Limmatwasser in die Turbinen des Kraftwerks.     

Der Unterwasserkanal leitet das Betriebswasser wieder der Limmat zu. 

Technische Daten der Anlage in Höngg 

  • Bau Erstanlage (zwei Jonvalt-Turbinen): 1893 – 1900 
  • Ergänzung mit Francis-Turbine: 1917 
  • Einbau Getriebe-Rohrturbine: 1987 
  • Nennleistung (elektrisch): 1770 kVA 
    Nettofallhöhe: 3.21 m 
  • Ausbauwassermenge: 50 m³/sec 
  • Turbinendrehzahl: 104 U/min 
  • Generatorendrehzahl: 1000 U/min 
  • Mittlere Energieerzeugung pro Jahr: 8 Mio. kWh 

Erneuerbare Energie und Naturschutz 
Das EWZ-Kraftwerk Höngg produziert klimafreundlichen und umweltschonenden Strom aus erneuerbaren Energien nach dem Schweizer Qualitätsstandard naturemade star. Eine Bedingung für diese Auszeichnung ist unter anderem eine ausreichende Restwassermenge, um den Lebensraum von Fischen und Kleinlebewesen möglichst wenig zu beeinträchtigen. Dank speziell gebauter Fischtreppen wird den Fischen der Aufstieg und somit das Zurückschwimmen vom Rhein in den Zürichsee ermöglicht. 
Das Kraftwerk umfasst ausserdem eine naturbelassene Fläche von rund 15.680 m². Im Jahr 2004 wurde diese Naturfläche von der Stiftung Natur & Wirtschaft mit dem Qualitätslabel Naturpark der Schweizer Wirtschaft ausgezeichnet.

Multimedia Präsentation und Strom-Experimente 
Anhand einer eindrücklichen Multimedia Präsentation wurde uns gezeigt, wie das Kraftwerk Höngg Strom produziert, aus welchen Ressourcen dieser Strom gewonnen wird und wo generell in der Schweiz noch Optimierungspotenzial in Form von erneuerbaren Energien besteht. Auch der alltägliche Stromverbrauch eines Haushaltes zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten wurde beeindruckend visuell aufgezeigt. 

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Hiltl gross

Drei spannende und unterhaltsame Experimente sowie ein feiner Apéro rundeten unseren Ausflug im EWZ-Kraftwerk Höngg ab. 
Wir danken Herr Fricker von der EWZ für den interessanten und lehrreichen Einblick in das Wasserkraftwerk Höngg. 

Im Anschluss durften wir uns noch im Haus Hiltl kulinarisch verwöhnen lassen. Das Haus Hiltl bereitet seit 1898 erfolgreich, köstliches vegetarisches Essen zu. Ein perfekter Abschluss für unseren Teamevent.  

 

Merit-Order Prinzip 

Was ist das Merit-Order Prinzip?  
Merit-Order ist ein auf den europäischen Strommarkt ausgelegtes Prinzip, welches die Rangfolge der Stromproduzierenden Kraftwerke regelt.  

Die Rangfolge ist so definiert, dass zuerst jene Kraftwerke eingesetzt werden, welche die niedrigsten Grenzkosten aufweisen. Hierzu gehören vor allem Erneuerbare wie Photovoltaik, Wind- und Wasserkraftwerke. Reicht diese Strommenge für den momentanen Bedarf nicht aus, werden andere Kraftwerke mit hohen Grenzkosten wie Spitzenlastkraftwerke (Kohle, Gas oder Öl) eingesetzt. Das letzte Kraftwerk in der Rangfolge welches die höchsten Grenzkosten aufweist, bestimmt den Preis für alle anderen mit. Somit ist der Strompreis variable und abhängig vom Bedarf und der Verfügbarkeit. 

Die Verwendung des Merit Order Prinzips in Strommärkten hilft sicherzustellen, dass Strom zu möglichst niedrigen Kosten erzeugt wird, was dazu beitragen kann, die Strompreise insgesamt zu senken und den CO2-Fussabdruck des Stromsektors zu reduzieren. 

Merit-Order


Was bedeutet das Merit Order Prinzip für Solarstrom?  
Da Solarstrom sehr niedrige Grenzkosten hat, wird er im Merit Order Prinzip oft zuerst eingesetzt, um den Strombedarf zu decken. Das bedeutet, dass in Zeiten mit ausreichender Sonneneinstrahlung Solarstrom die Hauptquelle der Stromerzeugung sein kann, wodurch teurere konventionelle Kraftwerke wie Kohle- oder Gaskraftwerke ausgeschaltet werden können. 

Dies hat auch Auswirkungen auf die Strompreise, da der Preis für Solarstrom oft niedriger ist als der Preis für Strom aus konventionellen Kraftwerken. Wenn also Solarstrom als erste Quelle der Stromerzeugung genutzt wird, sinkt der Preis für Strom auf dem Markt, was letztendlich auch den Verbrauchern zugutekommt. 

Zusätzlich können Energiespeicher wie Batteriesysteme eingesetzt werden, um die Verfügbarkeit von Solarstrom zu erhöhen, indem der produzierte Solarstrom gespeichert wird, um ihn zu nutzen, wenn die Sonne nicht scheint. Durch die Kombination von Solarstrom und Energiespeichern kann ein stabiler und kosteneffektiver Stromversorgungssystem geschaffen werden. 

Insgesamt hat das Merit Order Prinzip einen positiven Effekt auf die Integration von Solarstrom in das Stromnetz, indem sie dazu beiträgt, den Strombedarf auf kosteneffektive Weise zu decken, die Emissionen von Kohlenstoffdioxid zu reduzieren und die Strompreise zu senken. 

Was ist der Merit-Order Effekt? 
Dadurch das die Stromkraftwerke mit den niedrigsten Grenzkosten in der Rangfolge bevorzugt werden. Verdrängen sie immer mehr die Konventionellen Kraftwerke. Dies hat zur Folge, dass die Erzeugungskosten für den Strom insgesamt sinken und somit auch der Strompreis.  

Insgesamt kann der Merit Order Effekt dazu beitragen, die Energieversorgung kosteneffizienter zu gestalten, den Einsatz von erneuerbaren Energien zu fördern und somit auch die CO2-Emissionen zu reduzieren 

Fazit  
Merit Order - Ein Prinzip, das den Strompreis in Europa reguliert und den Einsatz erneuerbarer Energien fördert. Das Merit Order Prinzip ist ein innovatives Konzept, das es ermöglicht, den Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern und gleichzeitig den Strompreis stabil zu halten. Es ist ein wichtiger Teil des Strommarkts in Europa und trägt dazu bei, dass erneuerbare Energien eine immer grössere Rolle spielen.