Die Strombörse im Fokus   Mechanismen, Teilnehmer und Auswirkungen 

Die Strombörse ist ein zentraler Ort, an dem elektrische Energie gehandelt wird. Sie spielt eine wichtige Rolle im Energiemarkt, indem sie Angebot und Nachfrage für Elektrizität miteinander verbindet. In Europa findet dieser Handel an der EFEX European Energy in Leipzig statt.  In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die grundlegenden Mechanismen, Teilnehmer und Auswirkungen dieses bedeutenden Instruments im Energiemarkt.   

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Teilnehmer an der Strombörse 

Die Teilnehmern der Strombörse sind Unternehmer, die zum Handel an Spot- und / oder Terminmärkten zugelassen sind. Darunter sind Stromerzeuger, Stromhändler, Stromlieferanten und Großverbraucher.

Angebot und Nachfrage 
Hier treffen Verkäufer und Käufer aufeinander. Verkäufer bieten elektrische Energie in bestimmten Mengen zu vorher festgelegten Preisen an, während Käufer ihre Nachfrage nach Strom zu bestimmten Preisen deklarieren. 

Handelsmöglichkeiten auf der Strombörse 
Die Strombörse bietet verschiedene Handelsmöglichkeiten, darunter Terminmarktkontrakte (Futures),  Spotmarktkontrakte. 

Terminmarktkontrakte (Futures)  
Auf dem Terminmarkt können Energieversorger durch langfristige Lieferverträge ihre zukünftigen Bedarfe decken und sich gleichzeitig gegen Preisschwankungen absichern. Dies trägt zur Stabilität der Strompreise bei, da Unternehmen eine kalkulierbare Energieversorgung sicherstellen können. 

  • Kontinuierlicher Handel 
    Im kontinuierlichen Handel haben Marktteilnehmer die Möglichkeit, sowohl Kauf- als auch Verkaufsorders kontinuierlich in das Orderbuch einzugeben. Kauforders repräsentieren die Nachfrage, also wie viel Strom zu einem bestimmten Preis gekauft werden möchte. Auf der anderen Seite geben Verkaufsorders an, zu welchem Preis und in welcher Menge elektrische Energie verkauft werden soll. Diese Orders werden im Orderbuch nach Preis sortiert, beginnend mit dem niedrigsten Verkaufspreis. 
  • Marktpreisbildung beim kontinuierlicher Handel 
    Der Marktpreis wird schließlich an dem Punkt festgelegt, an dem Angebot und Nachfrage aufeinandertreffen. Dieser entscheidende Punkt ist oft dort, wo das niedrigste Angebotsgebot und das höchste Nachfragegebot trifft. Der kontinuierliche Handel ermöglicht einen ständigen Fluss von Kauf- und Verkaufsorders, und der Marktpreis wird dynamisch durch das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bestimmt. Dieser Prozess gewährleistet Transparenz und Fairness im Handelsumfeld der Strombörse. 

Spotmarktkontrakte 
Der Spotmarkt ermöglicht den Handel mit elektrischer Energie bis zu zwei Tage im Voraus und integriert dabei sowohl den Auktionshandel als auch das Merit-Order-Prinzip. 

  • Auktionshandel 
    Kauf- und Verkaufsangebote können ausschließlich während einer spezifischen Aufrufphase vor der Auktion eingegeben werden. Dieser zeitlich begrenzte Rahmen gewährleistet eine gezielte und effiziente Sammlung von Angeboten, die anschließend im Auktionsmechanismus verarbeitet werden. 
  • Merit Order 
    Das Merit-Order-Prinzip spielt eine entscheidende Rolle bei der Festlegung des Marktpreises auf dem Spotmarkt. Es priorisiert die günstigsten verfügbaren Energiequellen, wodurch erneuerbare Energien wie Solarstrom oder Wasserkraft bevorzugt werden. Diese Priorisierung trägt nicht nur zu einem nachhaltigeren Energiemix bei, sondern kann auch zu potenziell kostengünstigeren Lösungen führen.  

Einfluss der Transaktionspreise auf die Strompreise und Endverbraucher 
Transaktionspreise für Termin- und Spotmarkt beeinflussen unmittelbar den Strompreis für Endverbraucher. Die Strombörse ermöglicht den Handel mit Strom, und die Transaktionen sind transparent. Unabhängig davon, ob sich Lieferanten langfristig absichern oder an der Börse teilnehmen, beeinflusst die Entwicklung der Strompreise sowohl ihre Einkaufskosten als auch direkt die Endverbraucherpreise.  

Clearingstelle, Lieferung und Abrechnung  
Nach der Preisbildung erfolgt die Abwicklung (Clearing) der Transaktionen. Die Verträge zwischen Käufern und Verkäufern werden zu den festgelegten Preisen geschlossen, gefolgt von der physischen Lieferung der Strommengen und der anschließenden Abrechnung.   

Fazit  
Die Strombörse ist das Bindeglied zwischen Angebot und Nachfrage im Energiemarkt. Ihre Komplexität, geprägt von verschiedenen Akteuren, Marktformen und Mechanismen, beeinflusst nicht nur die Preisbildung, sondern auch die Stabilität und Diversität der Energieversorgung. Das Merit-Order-Prinzip fördert zudem erneuerbare Energien, trägt zur Reduzierung der Strompreise und des CO2-Fußabdrucks bei. Die erzielten Tarife der Strombörse beeinflussen direkt den Strompreis der Endverbraucher.