Roger Langenegger von Solarify zur Energiewende

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“Die Energiewende ist eines der zentralen Projekte unserer Generation.”

“Für die Energiewende und den Umstieg auf eine dezentrale Energieproduktion braucht es unzählige Beiträge auf den unterschiedlichsten Ebenen, die Energiewende ist ein Gemeinschaftswerk.”

“Es gibt keine “One-fits-all Solution”, sprich keine einzige Technologie, die alle Herausforderungen löst, es braucht ein intelligentes Zusammenspiel aller verfügbarer erneuerbarer Energietechnologien.”

Fairpower: Welche Massnahmen müssen ergriffen werden, um die Energiewende umzusetzen? 

Roger Langenegger:
Die Energiewende ist eines der zentralen Projekte unserer Generation und die wichtigste Säule unserer Klimastrategie. Für die Energiewende und den Umstieg auf eine dezentrale Energieproduktion braucht es daher unzählige Beiträge auf den unterschiedlichsten Ebenen, die Energiewende ist ein Gemeinschaftswerk. Zudem gibt es keine “One-fits-all Solution”, sprich keine einzige Technologie, die alle Herausforderungen löst, sondern es braucht ein intelligentes Zusammenspiel aller verfügbarer erneuerbarer Energietechnologien.

Folglich braucht es als ersten Pfeiler eine substantielle Erweiterung der inländischen erneuerbaren Energien wie Solar und Wind, um die rund 70% fossilen Energieträger, die wir Stand heute noch im Energiemix haben, bis 2050 vollständig zu ersetzen und gleichzeitig den Atomausstieg zu schaffen.

Ein derartiger Ausbau von volatilen Energieformen wie Wind und Solar bedingt als zweiten Pfeiler eine Umgestaltung der Stromnetze. Hier braucht es vor allem den Aufbau eines “Smart Grids” mit möglichst vielen intelligent ansteuerbaren Erzeugungs-, Speicherungs- und Verbrauchereinheiten, um den Netzausbau möglichst ressourcenschonend und kosteneffizient zu gestalten.

Als dritter Pfeiler braucht es eine Steigerung der Energieeffizienz, damit für den gleichen Nutzen weniger Energie eingesetzt bzw. produziert werden muss.

Fairpower: Wie wichtig ist erneuerbare Energie? / Welche Rolle spielen erneuerbare Energien bei der Energiewende und welche Technologien sind am vielversprechendsten? 

Roger Langenegger:
Um die Gesellschaft und Wirtschaft zu dekarbonisieren und gleichzeitig aus der Atomkraft auszusteigen, führt kein Weg an erneuerbaren Energien vorbei. Folgerichtig steht sie aktuell global im Zentrum der politischen Debatten über die künftige Energieversorgung.

Photovoltaik hat in der Schweiz das grösste Ausbaupotenzial. Bis 2050 sollen gemäss dem neuen Stromgesetz 45 TWh erneuerbarer Strom (ohne Wasserkraft) produziert werden, der Löwenanteil dazu wird die Solarenergie beisteuern.

 

Fairpower: Wie können wir den Energieverbrauch reduzieren und Energie effizienter nutzen? 

Roger Langenegger:
Effizienzsteigerungen haben überall dort Potenzial, wo Stand heute noch viel Energie in einer Form entsteht, die in der jeweiligen Anwendung nicht nutzbar ist. Ein einfaches Beispiel: Bei einem Verbrennungsmotor verpufft 70 der eingesetzten Energie (hier Benzin oder Diesel) in Form von Wärme, die nicht genutzt werden kann, um das Auto anzutreiben. Ein E-Auto ist hier deutlich effizienter, ein moderner Elektromotor kann 90 - 95% der eingesetzten Energie (hier Strom) nutzen, um das Auto anzutreiben. Man geht daher davon aus, dass man mit einem E-Auto rund 5 mal weniger Energie braucht, um die gleiche Distanz zurückzulegen, als mit einem gleich grossen Auto mit Verbrennungsmotor. Der Umstieg auf E-Mobilität führt daher zwar zu einem Anstieg des Stromverbrauchs, senkt aber den Schweizer Gesamtenergiebedarf.

Ähnlich verhält es sich beim Umstieg von Öl- und Gasheizungen auf eine Wärmepumpe. Während Öl und Gas in der Schweiz nicht natürlich vorkommen und zu 100% aus dem Ausland importiert werden müssen, nutzt eine Wärmepumpe die Energie, die in ihrer Umgebung vorhanden ist. Der Umstieg auf Wärmepumpen braucht zwar ebenfalls mehr Strom, wird den Energieimport aber spürbar reduzieren.

Um den verfügbaren Strom in den Stromnetzen möglichst effizient zu nutzen, braucht es den Aufbau eines Smart Grids, in dem intelligent ansteuerbaren Erzeugungs-, Speicherungs- und Verbrauchereinheiten den verfügbaren Strom möglichst dahin lenken, wo er zu den kleinsten Verlusten genutzt werden kann. Damit ein solches System seinen Nutzen voll entfalten kann, braucht es dynamische Preissignale, welche netzdienliches Stromproduktions-, Speicherungs- und Verbrauchsverhalten belohnen.

 

Fairpower: Was sind die grössten Herausforderungen bei der Umsetzung der Energiewende und wie können diese überwunden werden? 

Roger Langenegger:
Eines der grössten Hemmnisse ist, dass die Schweiz mit ihrer verhältnismässig kleinen Fläche insgesamt um die 652 verschiedene Netzbetreiber hat. Dies bedeutet auch: 652 unterschiedliche Prozesse, wie Produktions- und Speichereinheiten angemeldet, angeschlossen und abgerechnet werden. Obwohl es für gewisse dieser Schritte Standards gibt, hat dennoch jeder Verteilnetzbetreiber seine Eigenheiten, was viel Zeit und Nerven kostet. Zudem sind viele EWs eigentlich Kleinstbetriebe, welche oft weder das nötige KnowHow noch die Kapazität haben, um den vielfältigen Anforderungen der Energiewende wirklich gerecht zu werden. Die Konsequenz sind teils sehr lange Antwortzeiten auf Anschlussgesuche, kuriose Abrechnungsprozesse und teils erschreckend unqualifizierte Antworten auf technische Anfragen.

Weiter fehlen der Branche bereits heute hunderte von Fachkräften und es wird Jahre dauern, bis die Branche die für die Energiewende nötigen Fachkräfte aufbauen kann.

 

Fairpower: Was machen Sie persönlich für die Energiewende? 

Roger Langenegger:
Als Unternehmer bin ich bestrebt, mit Solarify.ch ein Unternehmen aufzubauen, mit dem ich meine eigenen Ambitionen in der Energiewende multiplizieren kann, um so einen nennenswerten Beitrag zur Energiewende der Schweiz zu leisten. Für GebäudeegientümerInnen bieten wir mit Solarify die schmerzfreieste Art, das eigene Gebäude zu solarifizieren: Bei uns brauchen die LiegenschaftseigentümerInnen weder Eigenkapital noch technische Expertise, um gratis zu einer crowdfinanzierten Solaranlage zu kommen. Für Personen ohne eigenes Dach bieten wir die einfachste Möglichkeit, wie man in Schweizer Solaranlagen investieren kann. Mit nur drei Klicks über unsere Plattform solarify.ch wird man zur SolarinvestorIn, bereits ab 500 CHF Investition.

Privat habe ich kein Auto und nutze wo möglich ÖV, der nochmals über eine bessere Energiebilanz als Elektroautos verfügt. Zudem verzichte ich seit Jahren aufs Fliegen - ich habe mein CO2-Budget beim Planeten als Jugendlicher bereits weitgehend ausgeschöpft durch Auslandssemester in Bolivien und Mexiko - und bin daher auch in den Ferien im Zug unterwegs. Mit Zug und Schiff ist man schnell weit, z.B. innert 1-2 Tagen gelangt man nach Griechenland, Südspanien oder Nordafrika - ganz ohne Flugzeug. Zudem bin ich Miteigentümer sowohl von diversen Schweizer Solaranlagen wie auch diversen Anlagen im Globalen Süden und produziere über diese Anlagen weit mehr Strom als ich selbst verbrauche - selbst wenn ich den Stromverbrauch für die Herstellung von mir erworbenen Produkte und Dienstleistungen miteinbeziehe.

 

Portrait 

Roger Langenegger ist Co-Geschäftsführer der Firma Solarify.

In seiner Rolle bei Solarify ist er massgeblich an der strategischen Ausrichtung und dem Wachstum des Unternehmens beteiligt.

Roger Langenegger ist beruflich und privat äusserst ambitioniert, um die Energiewende und die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts anzugehen. Aktuell setzt er sich mit Solarify aktiv für das Solar Crowdfunding ein, um die Energiewende in der Schweiz voranzutreiben.

Solarify bringt DacheigentümerInnen mit KleininvestorInnen zusammen und realisiert auf gemieteten Dachflächen crowdfinanzierte Solarprojekte. Das Modell von Solarify bietet der Bevölkerung eine unkomplizierte, konkrete und rentable Möglichkeit, selbst Teil der Energiewende zu werden. Mit Panels von Solarify können Sie auch ohne eigenes Dach selber Solarstrom produzieren und damit einen regelmässigen Ertrag erzielen. Als DachbesitzerIn können Sie ihr Dach vermieten und kostenlos eine Solaranlage erhalten.

 

Vinzenth Wieser-Linhart von Ampere Dynamic zur Energiewende

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"Unter den erneuerbaren Technologien sind insbesondere Solar- und danach Windenergie besonders hervorzuheben, da sie relativ schnell zu implementieren sind und das Potenzial haben, einen signifikanten Beitrag zum Energiemix der Schweiz zu leisten." 

"Investitionen in Smart-Grid-Technologien und Energiespeichersysteme sind notwendig, um die Volatilität erneuerbarer Energien zu bewältigen und eine stabile Energieversorgung zu gewährleisten." 

"Die Harmonisierung von Regulierungsstandards und die Einführung stabiler finanzieller Anreize könnten den Weg für einen schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien ebnen." 

Fairpower: Welche Massnahmen müssen ergriffen werden, um die Energiewende umzusetzen? 

Vinzenth Wieser-Linhart:  
Die Umsetzung der Energiewende erfordert ein Bündel an Massnahmen, die sowohl auf politischer als auch auf technologischer und gesellschaftlicher Ebene angesiedelt sind. 

Zunächst ist eine starke politische Führung nötig, die klare Ziele setzt und durch entsprechende Gesetzgebung und Förderprogramme unterstützt. Dabei ist eine Mischung von Förderinstrumenten und Anreizsystemen unerlässlich, die den Akteuren langfristige Investitionssicherheit geben. Es werden nur Investitionen in die Energiewende weiter angeregt werden können, wenn entsprechend für Investoren ein geregeltes und gut einschätzbares Umfeld geschaffen wird. 

Auf technologischer Ebene muss insbesondere in den Ausbau der Infrastruktur für erneuerbare Energien, wie die Modernisierung des Stromnetzes, investiert werden, um die Produktion und Verteilung der produzierten Energie überhaupt zu ermöglichen. Hier stehen die lokalen Verteilnetzbetreiber vor grossen Herausforderungen, sowohl finanziell als auch hinsichtlich Kompetenz. Es gehören die Abgaben auf der Stromrechnung erhöht, um den schnellen Netzausbau zu ermöglichen.

Gesellschaftlich ist eine Bewusstseinsbildung über die Notwendigkeit der Kooperation wichtig. Subjektiv ist das Verständnis, warum erneuerbare Energien notwendig sind bereits gut entwickelt, in der Praxis erleben wir dann jedoch oft das Verfolgen der Interessen einzelner Weniger, anstatt das «Ziehen an einem Strang». Wir erleben oftmals ein Verhalten der Verhinderung anstatt des Ermöglichens. Gleichzeitig fehlt es an einem gesunden Mass an Zusammenarbeit in der Branche. Im Wettbewerb wird stark gekämpft als gegenseitig unterstützt. 

Fairpower: Wie wichtig ist erneuerbare Energie? / Welche Rolle spielen erneuerbare Energien bei der Energiewende und welche Technologien sind am vielversprechendsten? 

Vinzenth Wieser-Linhart:  
Erneuerbare Energien sind für die Realisierung der Energiewende und das Erreichen der Klimaziele von entscheidender Bedeutung. Die Schweiz hat sich mit der Klimastrategie 2050 ehrgeizige Ziele gesetzt, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern. Erneuerbare Energien spielen in dieser Strategie eine zentrale Rolle, da sie es ermöglichen, saubere und nachhaltige Energiequellen zu nutzen.

Unter den erneuerbaren Technologien sind Solar- und Windenergie besonders hervorzuheben, da sie relativ schnell zu implementieren sind und das Potenzial haben, einen signifikanten Beitrag zum Energiemix der Schweiz zu leisten. Die Photovoltaik (PV) ist aufgrund der technologischen Fortschritte und der sinkenden Kosten besonders vielversprechend. Die Schweiz hat, bedingt durch ihre geographische Lage und die hohe Anzahl sonniger Tage in bestimmten Regionen, ein großes Potenzial für die Nutzung der Solarenergie.

Während Wasserkraft bereits einen festen Bestandteil des schweizerischen Energiemixes darstellt, verdienen Geothermie und Biomasse eine differenzierte Betrachtung.

Geothermie besitzt das Potenzial, eine kontinuierliche und verlässliche Energiequelle zu sein. Allerdings stehen der breiteren Nutzung geothermischer Energie in der Schweiz noch Herausforderungen gegenüber, insbesondere im Hinblick auf die technische Machbarkeit, ökonomischer Umsetzbarkeit und die ökologischen Risiken. Diese Aspekte erfordern sorgfältige Planung, umfassende Studien und eine transparente Kommunikation mit der Öffentlichkeit, um Akzeptanz und Sicherheit zu gewährleisten.

Es ist entscheidend, dass wir Lösungen finden, die nicht nur die Umweltauswirkungen minimieren, sondern auch finanziell realisierbar sind, um eine breite Akzeptanz und Anwendung zu gewährleisten. Langfristige nicht rentable Lösungen werden sich meines Erachtens nicht durchsetzen können.

Die Schweizer Klimastrategie 2050 setzt auf eine diversifizierte Energieversorgung, in der erneuerbare Energien eine zentrale Rolle spielen. Es ist wichtig, das Potenzial jeder Technologie zu nutzen, gleichzeitig aber auch deren Herausforderungen kritisch zu prüfen und nachhaltige, umweltfreundliche Lösungen zu priorisieren.

Wir konzentrieren uns auf die Solarbranche, da wir in der Photovoltaik eine besonders effiziente und umweltfreundliche Technologie sehen, die einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten kann, mit einem unmittelbaren Impact.

 

Fairpower: Wie können wir den Energieverbrauch reduzieren und Energie effizienter nutzen? 

Vinzenth Wieser-Linhart: 
Die Schweizer Regulatorien im Energiebereich sind hochgradig spezifisch und reflektieren die einzigartigen geographischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Bedingungen des Landes. Während diese Individualität Vorteile in Form massgeschneiderter Lösungen bietet, führt sie auch zu einer Fragmentierung des Marktes. Die Schweiz steht vor der Herausforderung, ihre spezifischen regulatorischen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass sie die Energieeffizienz fördern, ohne dabei Innovationen zu behindern oder den Markt unnötig zu beschränken. Eine Balance zwischen individuellen Lösungen und internationaler Harmonisierung scheint der Schlüssel zu sein, um die Energieeffizienz in der Schweiz voranzutreiben und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Wirtschaft zu sichern.

Ein simples Abstellen auf das individuelle Verbrauchsverhalten und ein Aufruf zur Reduktion des Energieverbrauchs ist zwar positiv zu bewerten, jedoch nur ein Teil der Lösung. 

Fairpower: Was sind die grössten Herausforderungen bei der Umsetzung der Energiewende und wie können diese überwunden werden? 

Vinzenth Wieser-Linhart:  
Die Umsetzung der Energiestrategie 2050 in der Schweiz sieht sich mit einer Reihe spezifischer Herausforderungen konfrontiert, die es zu bewältigen gilt, um eine erfolgreiche Energiewende zu realisieren. Ein zentrales Problem stellt die fragmentierte Landschaft der Verteilnetzbetreiber dar, die mit unterschiedlichen Regulatorien arbeiten. Diese Vielfalt erschwert die Implementierung einheitlicher Lösungen für die Energieverteilung und -speicherung, was eine effiziente Energiewende behindert.

Ein weiterer kritischer Punkt ist das Fehlen von gesicherten Rückspeisetarifen. Ohne garantierte Vergütungen für eingespeiste erneuerbare Energie fehlt den Produzenten die Investitionssicherheit. Dies hemmt den Ausbau erneuerbarer Energien, da potenzielle Investoren zögern, in Projekte zu investieren, deren Rentabilität unsicher ist.

Darüber hinaus erfordert die Integration erneuerbarer Energien in das bestehende Netz erhebliche technologische und infrastrukturelle Anpassungen. Investitionen in Smart-Grid-Technologien und Energiespeichersysteme sind notwendig, um die Volatilität erneuerbarer Energien zu bewältigen und eine stabile Energieversorgung zu gewährleisten.

Komplexe Genehmigungsverfahren und räumliche Beschränkungen verzögern zudem oft den Ausbau erneuerbarer Energieprojekte. Die langwierigen Prozesse und der Mangel an geeigneten Standorten können die Umsetzung von Projekten erheblich behindern.

Nicht zuletzt stellt der spezifische Schweizer Markt mit seinen individuellen regulatorischen Anforderungen eine Herausforderung für die Einführung neuer Technologien und Lösungen dar. Diese Marktspezifika können die Innovationsfähigkeit einschränken und machen es schwierig, Produkte zu entwickeln, die sowohl den lokalen Anforderungen gerecht werden als auch international wettbewerbsfähig sind.

Um diese vielfältigen Herausforderungen zu überwinden, ist eine koordinierte Anstrengung auf nationaler und lokaler Ebene erforderlich. Die Harmonisierung von Regulierungsstandards und die Einführung stabiler finanzieller Anreize könnten den Weg für einen schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien ebnen. Investitionen in Forschung und Entwicklung sind essenziell, um technologische Lösungen zu finden, die eine effiziente Integration und Speicherung erneuerbarer Energien ermöglichen. Durch die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren und die Förderung der gesellschaftlichen Akzeptanz können zudem die Realisierung von Energieprojekten erleichtert und die Ziele der Energiestrategie 2050 erreicht werden. 

Fairpower: Was machen Sie persönlich für die Energiewende? 

Vinzenth Wieser-Linhart:  
Als Unternehmer in der Solarbranche engagiere ich mich nicht nur für die Energiewende, sondern stelle mich auch den damit verbundenen Herausforderungen. Ich übernehme erhebliche Risiken und trage eine grosse Verantwortung, nicht nur gegenüber meinem Unternehmen und dessen Mitarbeitern, sondern auch im Sinne eines Beitrags zu einem grösseren, gesellschaftlichen Ziel.

Ein zentraler Aspekt meiner Arbeit besteht darin, die Bedürfnisse unserer Kunden zu verstehen, die aktiv an der Gestaltung der Energiewende teilnehmen möchten. Wir entwickeln massgeschneiderte Produkte, die genau auf diese Bedürfnisse zugeschnitten sind, um sie in ihren Bestrebungen bestmöglich zu unterstützen. Dieser Ansatz erfordert nicht nur technische Expertise, sondern auch ein tiefes Verständnis für die individuellen Herausforderungen und Ziele unserer Kunden.

Darüber hinaus bin ich stolz darauf, dass mein Engagement in der Solarbranche zur Schaffung erheblicher Arbeitsplätze beiträgt, in den letzten 3 Jahren haben wir mehr als 50 neue Arbeitsplätze in Zürich und noch einige mehr im Ausland geschaffen. Durch die Gründung und das Wachstum unseres Unternehmens bieten wir nicht nur qualifizierte und nachhaltige Arbeitsplätze in der Region an, sondern tragen auch zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. Dieses Wachstum spiegelt die wachsende Bedeutung der erneuerbaren Energien in der heutigen Wirtschaft wider und unterstreicht die Rolle, die Unternehmen wie unseres in der Förderung einer nachhaltigeren Zukunft spielen. 

Indem wir die Energiewende aktiv vorantreiben, unsere Kunden unterstützen und zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen, nehmen wir eine führende Rolle in der Transformation zu einer nachhaltigeren Gesellschaft ein. Es ist eine Rolle, die mit Herausforderungen verbunden ist, aber auch mit der Chance, einen positiven Einfluss auf unsere Welt und die zukünftigen Generationen zu nehmen. 

 

Portrait 
Vinzenth Wieser-Linhart
ist Mitbegründer und Mitglied der Geschäftsleitung von Ampere Dynamic Schweiz GmbH.

Als erfahrener Experte für nachhaltige Energietechnologien und Elektromobilitätslösungen für Gewerbe & Industrie legt er grossen Wert darauf, massgeschneiderte und innovative Produkte zu entwickeln, die genau auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind. Dies erfordert nicht nur technische Expertise, sondern auch ein tiefes Verständnis für die individuellen Herausforderungen und Ziele der Kunden, um gemeinsam eine nachhaltige Zukunft zu erreichen.

Die Ampere Dynamic Schweiz GmbH ist ein führendes Unternehmen im Bereich der Energietechnik. Seit ihrer Gründung hat sich das Unternehmen der Entwicklung und Herstellung von Energieerzeugungs- & Verteilsystemen gewidmet. Ihr Engagement für Innovation und Nachhaltigkeit treibt die Energiebranche voran und trägt zur Reduzierung von Emissionen und zur Förderung umweltfreundlicher Energiesystemen bei.

Die Produkte von Ampere Dynamic Schweiz GmbH bieten massgeschneiderte Lösungen für eine Vielzahl von Anwendungen, von der Energieerzeugung-, über die Energieverteilung bis hin zur Kraftwerksfinanzierung für Gewerbe- & Industriekunden. 

Fairpower-Teamevent im EWZ-Kraftwerk Höngg 

Am 3. Mai hatten wir das Vergnügen das EWZ-Kraftwerk in Höngg zu besuchen. Herr Fricker führte uns mit grosser Leidenschaft durch die faszinierende Welt der Wasserkraft. Besonders beeindruckt waren wir von den alten Wasserkraftmaschinen, welche uns einen Einblick in die Geschichte des Kraftwerks gaben.

Das EWZ-Kraftwerk Höngg ist eines von drei Wasserkraftwerken an der Limmat in Zürich. Sie dienen der Stromerzeugung und der Wasserregulierung des Zürichsees. Diese Anlagen gehören zu den umweltschonendsten Kraftwerken im Portfolio der EWZ. 

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Geschichte der Kraftwerke Letten und Höngg 

Die Nutzung der Wasserkraft an der Limmat reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. In früheren Jahrhunderten versorgte das Limmatwasser Mühlen und Werkstätten mit mechanischer Kraft. 1890 beschloss das Zürcher Stimmvolk den Bau des Elektrizitätswerks beim Letten um Strassen und Gebäude in Zürich mit elektrischem Licht zu beleuchten.  
Auch das Kraftwerk Höngg wurde 1893 als private Anlage zur Stromversorgung der Werdmühle gebaut. Die im Verlauf der Jahrzehnte mehrfach ausgebaute Anlage ging 1973 an die Stadt Zürich über und wird seither von der EWZ betrieben. Im Jahr 1987 wurde sie umfangreich saniert und modernisiert. Die Stromproduktion konnte durch diese Modernisierung verdoppelt werden. 

Historische Turbinen
Das Kraftwerk Höngg ist im Besitz von drei Wasser-Turbinen, einer Jonval-Turbine von 1898 mit Doppelregulierung, einer Francisturbine von 1917 und einer Getriebe-Rohrturbine 1987. Die historischen Turbinen können heute noch zu Demonstrationszwecken betrieben werden. Sie zeigen eindrücklich die lange Geschichte dieses kleinen Flusskraftwerks. 

  • Die Jonval-Turbine von 1898 mit Doppelregulierung ist ein historisches Meisterwerk, das speziell für den Einsatz bei niedrigen Fallhöhen entwickelt wurde.  
  • Die Francis-Turbine von 1917 ist eine Mischung aus Reaktions- und Druckturbine und eignet sich für mittlere und grosse Wassermengen. 
  • Die Kapla-Getriebe-Rohrturbine 1987 ist eine Wasserkraftturbine, die sich durch ihre einstellbaren Schaufeln auszeichnet und für den Einsatz in Flüssen und Kanälen entwickelt wurde. 
  • Die Drehzahlregler spielen eine entscheidende Rolle bei der Sicherstellung einer konstanten Stromproduktion, unabhängig von Schwankungen der Wassermenge oder anderen Betriebsbedingungen.
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Moderne Energieerzeugung 
Heute wird die Energie mit der 1987 eingesetzten Kapla-Getriebe-Rohrturbine erzeugt. Die Modernisierung der Turbinenanlage ermöglichte zusammen mit dem Höherstau eine Verdoppelung der Stromproduktion. Sie erzeugt heute bis zu 8 Mio. kWh, was dem jährlichen Verbrauch von rund 3000 Haushalten entspricht. Die neue Wehranlage ist mit einer automatischen, fernsteuerbaren Wehrregulierung versehen.  

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Die Wehranlage mit dem zugehörigen Brücken dient den Fussgängern auch als Zugang zur Werdinsel einem Naherholungsgebiet.   

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Über den Oberwasserkanal gelangt das aufgestaute Limmatwasser in die Turbinen des Kraftwerks.     

Der Unterwasserkanal leitet das Betriebswasser wieder der Limmat zu. 

Technische Daten der Anlage in Höngg 

  • Bau Erstanlage (zwei Jonvalt-Turbinen): 1893 – 1900 
  • Ergänzung mit Francis-Turbine: 1917 
  • Einbau Getriebe-Rohrturbine: 1987 
  • Nennleistung (elektrisch): 1770 kVA 
    Nettofallhöhe: 3.21 m 
  • Ausbauwassermenge: 50 m³/sec 
  • Turbinendrehzahl: 104 U/min 
  • Generatorendrehzahl: 1000 U/min 
  • Mittlere Energieerzeugung pro Jahr: 8 Mio. kWh 

Erneuerbare Energie und Naturschutz 
Das EWZ-Kraftwerk Höngg produziert klimafreundlichen und umweltschonenden Strom aus erneuerbaren Energien nach dem Schweizer Qualitätsstandard naturemade star. Eine Bedingung für diese Auszeichnung ist unter anderem eine ausreichende Restwassermenge, um den Lebensraum von Fischen und Kleinlebewesen möglichst wenig zu beeinträchtigen. Dank speziell gebauter Fischtreppen wird den Fischen der Aufstieg und somit das Zurückschwimmen vom Rhein in den Zürichsee ermöglicht. 
Das Kraftwerk umfasst ausserdem eine naturbelassene Fläche von rund 15.680 m². Im Jahr 2004 wurde diese Naturfläche von der Stiftung Natur & Wirtschaft mit dem Qualitätslabel Naturpark der Schweizer Wirtschaft ausgezeichnet.

Multimedia Präsentation und Strom-Experimente 
Anhand einer eindrücklichen Multimedia Präsentation wurde uns gezeigt, wie das Kraftwerk Höngg Strom produziert, aus welchen Ressourcen dieser Strom gewonnen wird und wo generell in der Schweiz noch Optimierungspotenzial in Form von erneuerbaren Energien besteht. Auch der alltägliche Stromverbrauch eines Haushaltes zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten wurde beeindruckend visuell aufgezeigt. 

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Experiment 2 gross
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Hiltl gross

Drei spannende und unterhaltsame Experimente sowie ein feiner Apéro rundeten unseren Ausflug im EWZ-Kraftwerk Höngg ab. 
Wir danken Herr Fricker von der EWZ für den interessanten und lehrreichen Einblick in das Wasserkraftwerk Höngg. 

Im Anschluss durften wir uns noch im Haus Hiltl kulinarisch verwöhnen lassen. Das Haus Hiltl bereitet seit 1898 erfolgreich, köstliches vegetarisches Essen zu. Ein perfekter Abschluss für unseren Teamevent.  

 

Domenic Denoth von Helion Energy AG zur Energiewende

Domenic Denoth

 

"Mobilität, Energie und Infrastruktur werden in Zukunft untrennbar miteinander verbunden sein."
 
"Ein beschleunigter Ausbau erneuerbarer Energien sowie die direkte Nutzung der Elektromobilität und vernetzte, digitale Lösungen sind entscheidend."
  
"Die Zeit während des Lockdowns hat mir gezeigt, wie gut die Luft- und Wasserqualität sein könnte. Erneuerbare Energien sind meiner Ansicht nach aber nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich wichtig." 

Fairpower: Welche Massnahmen müssen ergriffen werden, um die Energiewende umzusetzen? 

Domenic Denoth:
Die Akzeptanz für erneuerbare Energien ist gross und in der Bevölkerung breit abgestützt. Ein beschleunigter Ausbau erneuerbarer Energien sowie des Netzausbaus und der Flexibilisierung bzw. Digitalisierung sind entscheidend. Die Photovoltaik steht als vielversprechende Energiequelle im Zentrum, da sie ausreichend verfügbar, gesellschaftlich akzeptiert und wirtschaftlich attraktiv ist – sie hat das grösste Zubau-Potenzial. 
Für mich spielen ebenso die Forschung und Entwicklung, politische Rahmenbedingungen, Bildung und das damit verbundene Bewusstsein eine zentrale Rolle. Durch diese Massnahmen kann die Effizienz in allen Bereichen gesteigert werden. 

Fairpower: Wie wichtig ist erneuerbare Energie? / Welche Rolle spielen erneuerbare Energien bei der Energiewende und welche Technologien sind am vielversprechendsten? 

Domenic Denoth:  
Die Zeit während des Lockdowns hat mir gezeigt, wie gut die Luft- und Wasserqualität sein könnte. Erneuerbare Energien spielen bei der Energiewende eine wichtige Rolle, sie sind nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll:  Der beschleunigte Ausbau der Photovoltaik, die Produktion von synthetischen Brenn- und Treibstoffen aus überschüssigem Solarstrom sowie die direkte Nutzung der Elektromobilität können drohende Versorgungsengpässe kostengünstig und klimaneutral bewältigen. 

Fairpower: Wie können wir den Energieverbrauch reduzieren und Energie effizienter nutzen? 

Domenic Denoth:  
Es gibt noch viele Möglichkeiten, Energie an verschiedenen Orten einzusparen. Bei uns liegt der Fokus auf Smart-Energy-Lösungen, also darauf, Solarstrom intelligent zu nutzen. Unsere Helion ONE App bietet die Möglichkeit, die Photovoltaikanlage mit einem Stromspeicher, einer Wärmepumpe und einer Ladestation für Elektroautos zu verbinden und intelligent zu steuern. Dadurch lässt sich der Eigenverbrauch erheblich optimieren, was nicht nur dem Portemonnaie, sondern auch der Umwelt zugutekommt. 

Fairpower: Was sind die grössten Herausforderungen bei der Umsetzung der Energiewende und wie können diese überwunden werden? 

Domenic Denoth:  
Die Kosten, die Finanzierung, die politischen Rahmenbedingungen und der intelligente Netzausbau werden wesentliche Bestandteile sein. Mit den jüngsten politischen Entscheiden im Rahmen der Revision des Energie- und Stromversorgungsgesetzes (Mantelerlass) hat das Parlament Grundlagen für eine weitere Optimierung der Rahmenbedingungen geschaffen. Insbesondere die Einführung einer harmonisierten Abnahmevergütung für erneuerbaren Strom, die Möglichkeit zur Schaffung lokaler Elektrizitätsgemeinschaften oder das neu lancierte «Recht auf Laden» sind wegweisend für einen beschleunigten Wandel auf dem Weg zu einer klimatauglichen Schweiz. Wünschenswert wäre auch ein weiterer Abbau von administrativen Hürden.  

Fairpower: Was machen Sie persönlich für die Energiewende? 

Domenic Denoth:  
Ich habe mich schon immer für intelligente und effiziente Lösungen interessiert. In diesem Bereich zu arbeiten ist daher besonders spannend und bedeutet für mich mehr als nur einen Job. Ich selbst kaufe so weit wie möglich regional ein, nutze energieeffiziente Geräte und fahre mit Freude elektrisch. 

 

Portrait 
Domenic Denoth
ist Co-Geschäftsführer Verkauf (Vertrieb Ost) der Helion Energy AG. Mit einem starken Hintergrund in Verkauf, Marketing und Energietechnik ist Domenic Denoth eine Schlüsselfigur bei Helion Energy AG in der Ostschweiz. Sein Engagement für effiziente und intelligente Lösungen ist entscheidend auf dem Weg in eine nachhaltige Energiezukunft.
 
Helion Energy AG ist ein führendes Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien. Mit hochwertigen Photovoltaikanlagen für Privathaushalte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen bietet Helion Lösungen, um die Abhängigkeit von nicht erneuerbaren Energiequellen zu reduzieren. Zusätzlich zur Photovoltaik bietet das Unternehmen fortschrittliche Stromspeicherlösungen zur Maximierung des Eigenverbrauchs an. Helion ist ausserdem auf die Installation umweltfreundlicher Wärmepumpensysteme spezialisiert und fördert nachhaltige Mobilität durch Ladestationen für Elektrofahrzeuge und Beratungsdienstleistungen. 
  
Helion bietet sämtliche Lösungen für die Energiewende aus einer Hand. Dank Smart Energy kann das Unternehmen bereits heute die PV-Anlage mit der Wärmepumpe und dem Elektrofahrzeug intelligent vernetzen und steuern.  

Die Strombörse im Fokus
Mechanismen, Teilnehmer und Auswirkungen 

Die Strombörse ist ein zentraler Ort, an dem elektrische Energie gehandelt wird. Sie spielt eine wichtige Rolle im Energiemarkt, indem sie Angebot und Nachfrage für Elektrizität miteinander verbindet. In Europa findet dieser Handel an der EFEX European Energy in Leipzig statt. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die grundlegenden Mechanismen, Teilnehmer und Auswirkungen dieses bedeutenden Instruments im Energiemarkt.   

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Teilnehmer an der Strombörse 

Die Teilnehmer der Strombörse sind Unternehmer, die zum Handel an Spot- und / oder Terminmärkten zugelassen sind. Darunter sind Stromerzeuger, Stromhändler, Stromlieferanten und Grossverbraucher.

Angebot und Nachfrage 
Hier treffen Verkäufer und Käufer aufeinander. Verkäufer bieten elektrische Energie in bestimmten Mengen zu vorher festgelegten Preisen an, während Käufer ihre Nachfrage nach Strom zu bestimmten Preisen deklarieren. 

Handelsmöglichkeiten auf der Strombörse 
Die Strombörse bietet verschiedene Handelsmöglichkeiten, darunter Terminmarktkontrakte (Futures),  Spotmarktkontrakte. 

Terminmarktkontrakte (Futures)  
Auf dem Terminmarkt können Energieversorger durch langfristige Lieferverträge ihre zukünftigen Bedarfe decken und sich gleichzeitig gegen Preisschwankungen absichern. Dies trägt zur Stabilität der Strompreise bei, da Unternehmen eine kalkulierbare Energieversorgung sicherstellen können. 

  • Kontinuierlicher Handel 
    Im kontinuierlichen Handel haben Marktteilnehmer die Möglichkeit, sowohl Kauf- als auch Verkaufsorders kontinuierlich in das Orderbuch einzugeben. Kauforders repräsentieren die Nachfrage, also wie viel Strom zu einem bestimmten Preis gekauft werden möchte. Auf der anderen Seite geben Verkaufsorders an, zu welchem Preis und in welcher Menge elektrische Energie verkauft werden soll. Diese Orders werden im Orderbuch nach Preis sortiert, beginnend mit dem niedrigsten Verkaufspreis. 
  • Marktpreisbildung beim kontinuierlicher Handel 
    Der Marktpreis wird schliesslich an dem Punkt festgelegt, an dem Angebot und Nachfrage aufeinandertreffen. Dieser entscheidende Punkt ist oft dort, wo das niedrigste Angebotsgebot und das höchste Nachfragegebot trifft. Der kontinuierliche Handel ermöglicht einen ständigen Fluss von Kauf- und Verkaufsorders, und der Marktpreis wird dynamisch durch das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bestimmt. Dieser Prozess gewährleistet Transparenz und Fairness im Handelsumfeld der Strombörse. 

Spotmarktkontrakte 
Der Spotmarkt ermöglicht den Handel mit elektrischer Energie bis zu zwei Tage im Voraus und integriert dabei sowohl den Auktionshandel als auch das Merit-Order-Prinzip. 

  • Auktionshandel 
    Kauf- und Verkaufsangebote können ausschliesslich während einer spezifischen Aufrufphase vor der Auktion eingegeben werden. Dieser zeitlich begrenzte Rahmen gewährleistet eine gezielte und effiziente Sammlung von Angeboten, die anschliessend im Auktionsmechanismus verarbeitet werden. 
  • Merit Order 
    Das Merit-Order-Prinzip spielt eine entscheidende Rolle bei der Festlegung des Marktpreises auf dem Spotmarkt. Es priorisiert die günstigsten verfügbaren Energiequellen, wodurch erneuerbare Energien wie Solarstrom oder Wasserkraft bevorzugt werden. Diese Priorisierung trägt nicht nur zu einem nachhaltigeren Energiemix bei, sondern kann auch zu potenziell kostengünstigeren Lösungen führen.  

Einfluss der Transaktionspreise auf die Strompreise und Endverbraucher 
Transaktionspreise für Termin- und Spotmarkt beeinflussen unmittelbar den Strompreis für Endverbraucher. Die Strombörse ermöglicht den Handel mit Strom, und die Transaktionen sind transparent. Unabhängig davon, ob sich Lieferanten langfristig absichern oder an der Börse teilnehmen, beeinflusst die Entwicklung der Strompreise sowohl ihre Einkaufskosten als auch direkt die Endverbraucherpreise.  

Clearingstelle, Lieferung und Abrechnung  
Nach der Preisbildung erfolgt die Abwicklung (Clearing) der Transaktionen. Die Verträge zwischen Käufern und Verkäufern werden zu den festgelegten Preisen geschlossen, gefolgt von der physischen Lieferung der Strommengen und der anschliessenden Abrechnung.   

Fazit  
Die Strombörse ist das Bindeglied zwischen Angebot und Nachfrage im Energiemarkt. Ihre Komplexität, geprägt von verschiedenen Akteuren, Marktformen und Mechanismen, beeinflusst nicht nur die Preisbildung, sondern auch die Stabilität und Diversität der Energieversorgung. Das Merit-Order-Prinzip fördert zudem erneuerbare Energien, trägt zur Reduzierung der Strompreise und des CO2-Fussabdrucks bei. Die erzielten Tarife der Strombörse beeinflussen direkt den Strompreis der Endverbraucher. 

Ronny Kleinhans von Invisia zur Energiewende

Ronny Kleinhans gross

 

 

“In erster Linie ist es wichtig, die Solaroffensive zu verstärken und die Windkraft zu berücksichtigen” 

“Solarstrom ist technisch nicht sehr anspruchsvoll und das Potenzial auf Gebäudeflächen ist riesig und rasch umsetzbar” 

"Die Digitalisierung von Bestands- und Neubauten, Monitoring, ZEV und ein übergeordnetes EMS sind die Basis für eine funktionierende Peripherie." 

Fairpower: Welche Massnahmen müssen ergriffen werden, um die Energiewende umzusetzen? 

Ronny Kleinhans: 
In erster Linie ist es wichtig, die Solaroffensive zu verstärken und die Windkraft zu berücksichtigen. Ausserdem sollte man an den bestehenden Kernkraftwerken festhalten. Eine sehr wichtige Masssnahme ist aus unserer Sicht die Digitalisierung von Bestands- und Neubauten, Monitoring, ZEV und ein übergeordnetes EMS (inkl. Lademanagement für E-Mobilität) sind die Basis für eine funktionierende Peripherie - wir sehen Wohn- und Gewerbegebäude als zukünftige Energie-Hubs, die selbst Strom erzeugen und bei Bedarf netzstabilisierend wirken können. Zum Beispiel durch bidirektionale Batterien und Ladestationen.

Fairpower: Wie wichtig ist erneuerbare Energie? / Welche Rolle spielen erneuerbare Energien bei der Energiewende und welche Technologien sind am vielversprechendsten? 

Ronny Kleinhans:
Erneuerbare Energien sind Teil einer CO2-neutralen Stromwirtschaft. Gerade Solarstrom ist technisch nicht sehr anspruchsvoll und kann auf oder an fast jedem Gebäude installiert werden. Das Potenzial auf solchen Gebäudeflächen ist riesig und rasch umsetzbar. Alpine Solaranlagen sind sicher eine weitere Option, aber nicht immer mit dem Natur- und Landschaftsschutz vereinbar. Dennoch wäre das Potenzial gross und würde helfen, die Stromlücke in den Wintermonaten zu schließen oder zumindest zu minimieren. 

Fairpower: Wie können wir den Energieverbrauch reduzieren und Energie effizienter nutzen? 

Ronny Kleinhans:
Hier gibt es bereits viele technische Lösungen auf dem Markt. Wir von Invisia bieten hier ein komplettes und nachhaltiges Energiemanagement an. Das den Verbrauch in Gebäuden nicht nur senkt, sondern optimiert und deutlich effizienter macht. Fazit: Investitionen in unsere Technik amortisieren sich schneller und reduzieren den unerwünschten CO2-Haushalt. 

Fairpower: Was sind die grössten Herausforderungen bei der Umsetzung der Energiewende und wie können diese überwunden werden? 

Ronny Kleinhans:
Für viele Immobilienbesitzer und -verwalter ist die Energiewende eine grosse Herausforderung, es gibt einen „Dschungel“ unterschiedlichster Lösungen, die oft nur als Insellösungen funktionieren. Genau aus diesem Grund haben wir uns für eine offene Technologie entschieden. Bei uns spielt es keine Rolle, welche Wärmepumpe, welcher Wechselrichter für Photovoltaikanlagen oder welcher Batterietyp eingesetzt wird. Es braucht eine Kommunikationsschnittstelle, die wir zur Steuerung nutzen können. Solche Schnittstellen sind heute weitgehend standardisiert und machen jedes System offen. Es spielt also keine Rolle, welche neuen Technologien noch entwickelt werden, auch diese können in Zukunft integriert werden. Zudem fehlen heute die richtigen Anreizsysteme - die müssten erstmal entwickelt und ausgerollt werden. Hier warten wir vor allem auf die Politik.  

Fairpower: Was machen Sie persönlich für die Energiewende? 

Ronny Kleinhans:
Neben unseren in der Schweiz entwickelten Energiesoftwarelösungen, die in unzähligen Projekten zum Einsatz kommen, versuchen wir mit allen Mitteln den CO2-Fussabdruck im Unternehmen deutlich zu reduzieren. Alle unsere Mitarbeitenden fahren rein elektrisch und tanken zudem mehrheitlich mit erneuerbar produziertem Strom. Aber natürlich haben auch wir noch Potenzial, das in Zukunft genutzt werden kann. So geht es wahrscheinlich vielen Unternehmen. Wir bleiben beherzt beim Thema und motivieren all unsere Mitarbeiter, etwas für di Zukunft unserer Nachkommen zu tun. 

 

Portrait 
Ronny Kleinhans, Mitbegründer und treibende Kraft hinter Invisia, ist ein herausragender Visionär auf dem Gebiet der Energieeffizienz und erneuerbaren Energien. Mit einem klaren Fokus auf nachhaltige Lösungen und innovativer Technologie hat er sich als Pionier in der Energiewende etabliert.  

Invisia ermöglicht es, unterschiedliche erneuerbare Energiequellen wie Solar- und Windenergie, Speichertechnologien und Energieverwaltungssysteme miteinander zu verbinden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um bestehende Systeme handelt oder um neu entwickelte Technologien – Invisia schafft die Schnittstellen, die eine reibungslose Zusammenarbeit dieser verschiedenen Komponenten ermöglichen. 

Der Strompreis
Die Komplexität und Faktoren, die den Strompreis beeinflussen

Der Strompreis ist ein höchst aktuelles und oft kontrovers diskutiertes Thema, das nicht nur Unternehmen, sondern auch jeden Einzelnen von uns betrifft. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von erneuerbaren Energien ist es von entscheidender Bedeutung, die Komplexität und die verschiedenen Faktoren zu verstehen, die den Strompreis beeinflussen.
Um ein tieferes Verständnis für die Entstehung dieser Preise zu vermitteln, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag, welche Faktoren den Strompreis beeinflussen und wie er sich zusammensetzt.   

der Strompreis gross

 

Zusammensetzung des Stromtarifs 

Der Stromtarif setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen: 

Energietarif: Dies ist der Preis für die elektrische Energie selbst. 
Netznutzungstarif: Dies beschreibt den Preis für den Transport des Stroms vom Kraftwerk bis zum Haus. 
Abgaben: Hierbei handelt es sich um kommunale und kantonale Abgaben und Gebühren. 
Netzzuschlag: Dies ist eine schweizweit einheitliche Bundesabgabe, die unter anderem zur Förderung erneuerbarer Energien und zur Unterstützung der Wasserkraft verwendet wird. 
Die Höhe des Netzzuschlags wird jährlich vom Bundesrat festgelegt und liegt auf dem gesetzlichen Maximum von 2,3 Rp. /kWh, wie in den Vorjahren.

Jährliche Tarifanpassungen 

Die Tarife werden jedes Jahr für das folgende Jahr festgelegt und dürfen während des Jahres nicht angepasst werden. Ende August 2023 werden die Tarife für 2024 bekannt gegeben, und erst danach ist eine Anpassung für das Jahr 2025 möglich.

Tarifmeldung an die ElCom 

Jedes Jahr müssen die 620 Netzbetreiber in der Schweiz bis Ende August ihre Tarife der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom) melden. Diese Tarife basieren auf den Gestehungskosten, das heisst, den Produktionskosten des Stroms, sowie auf langfristigen Bezugsverträgen des Verteilnetzbetreibers. 

Die Rolle der Eigenproduktion 

Ein entscheidender Faktor bei der Festlegung der Strompreise ist die Eigenproduktion von Energieversorgern. Wenn ein Unternehmen beispielsweise Strom aus Wasserkraft erzeugt, jedoch nicht genügend Eigenproduktion hat, um seine Kunden zu versorgen, muss es Energie am Markt beschaffen. Dies kann zu höheren Tarifen führen, da die Marktpreise schwanken können. 

Der Einfluss der Strombörse 

Die Strombörse beeinflusst den Strompreis, indem sie einen Marktplatz für den Handel von elektrischer Energie bietet. Auf dem Terminmarkt ermöglichen langfristige Lieferverträge den Energieversorgern, ihre zukünftigen Bedarfe zu decken und sich gegen Preisschwankungen abzusichern. Der Spotmarkt funktioniert in Echtzeit, wo Angebot und Nachfrage unmittelbar aufeinandertreffen. Die Preise werden durch die Merit Order bestimmt, die die günstigsten verfügbaren Energiequellen (z.B. Solarenergie) priorisiert. 

Einschränkungen für Privathaushalte 

In der Schweiz können nur grosse Stromkunden mit einem Verbrauch von über 100.000 kWh pro Jahr ihren Energielieferanten frei wählen. Die meisten Privathaushalte, die weniger Strom verbrauchen, sind in der sogenannten Grundversorgung ihres lokalen Verteilnetzbetreibers gebunden und können ihren Energielieferanten nicht wechseln. Hier erhoffen wir uns eine baldige Strommarktliberalisierung, sodass auch Privatkunden ihren Energielieferanten frei wählen können und nicht mehr an die lokalen Netzbetreiber gebunden sind.

Erklärvideo von ElCom: Strompreis in der Grundversorgung  

Fazit 

Zusammengefasst ist die Festlegung der Strompreise ein komplexer Prozess, der von vielen unterschiedlichen Faktoren beeinflusst wird. Die Tarife entstehen durch eine Mischung aus Produktionskosten, Beschaffungsstrategien, staatlichen Vorgaben und Abgaben. 
Stromkunden mit einem Verbrauch von über 100.000 kWh pro Jahr können ihren Energielieferanten frei wählen. Dadurch können Sie Ihren Strompreis aktiv mitbeeinflussen. Ein Wechsel ist jederzeit möglich.

 

Unser Angebot für Sie

Fairpower ist Vermittler, Händler und zuverlässiger Serviceprovider in Sachen erneuerbarer Energie. Ihr Unternehmen versorgen wir mit 100 % erneuerbarer Energie zu optimalen Preisen. Dank unserer Unabhängigkeit bieten wir Ihnen faire und transparente Konditionen. 

Erfahren Sie mehr über unser Angebot: Strom jetzt zu optimalen Konditionen dank Fairpower 

Gebäudeintegrierte Photovoltaik
Innovation für nachhaltige Gebäudeenergie 

Die Zukunft der Energiegestaltung ist spannend! 
Lange schon geht die Nutzung von Solarenergie zur Stromerzeugung über konventionelle Dachanlagen hinaus. Ein faszinierender Ansatz sind Fassadensolarmodule. Diese Technologie integriert Solarzellen direkt in die Gebäudefassade, was nicht nur energetische Vorteile bringt, sondern auch ästhetisch ansprechend ist und die Architektur bereichert.
 
Die Idee hinter Fassadensolarmodulen ist ebenso genial wie pragmatisch. Anstatt die Sonnenkollektoren ausschliesslich auf dem Dach anzubringen, nutzen diese Module die vertikale Fläche der Gebäudehülle. Das hat eine Reihe von Vorteilen, die die Nutzung erneuerbarer Energie in Gebäuden auf ein neues Niveau heben. 

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Effizienz und Nachhaltigkeit im Einklang

Die Installation von Solaranlagen an Gebäudefassaden bietet eine beeindruckende Bandbreite an Vorteilen. Einer der offensichtlichsten ist die effizientere Flächennutzung. Durch die Integration von Solarzellen in die Fassade wird die bereits vorhandene Fläche optimal genutzt, um Strom zu erzeugen. Dadurch entsteht Energieerzeugung ohne zusätzliche Platzbeanspruchung, was insbesondere in urbanen Umgebungen von unschätzbarem Wert ist.

Architektur trifft Technologie

Die Integration von Solarmodulen in die Fassade eröffnet neue gestalterische Möglichkeiten. Diese Module können nicht nur zur Energieerzeugung beitragen, sondern auch die Architektur eines Gebäudes aufwerten. Die Kombination von Technologie und Ästhetik kann eine beeindruckende Synergie schaffen, die das Erscheinungsbild eines Gebäudes verbessert und gleichzeitig nachhaltige Energieproduktion fördert. 

Wirtschaftlicher Nutzen

Der Gedanke, Solarstrommodule in die Gebäudehülle zu integrieren, bietet nicht nur ästhetische Vorteile, sondern kann auch wirtschaftlich sinnvoll sein. Die Kosten für die konventionelle Fassadeneindeckung können teilweise durch die Solaranlage ersetzt werden, was gerade bei Neubauten eine interessante Option darstellt. 

Praxisbeispiel: Sonnenpark Plus

Ein gelungenes Beispiel für diese Technologie ist das »Sonnenpark Plus« genannte Haus im Schweizer Wetzikon, das nicht nur auf Dachflächen setzt, sondern auch Fassaden und Balkone einbezieht. In einem Neubau wurden verschiedene Ausrichtungen genutzt, um die bestmögliche Stromerzeugung zu erzielen. Durch Module auf dem Dach, nach Süden und Westen ausgerichtete Fassadenmodule sowie transparente Module in den Balkonbrüstungen konnte eine beeindruckende Gesamtleistung erreicht werden. 

Ausblick in die Zukunft

Die Zukunft der nachhaltigen Energiegestaltung bleibt spannend, und gebäudeintegrierte Photovoltaik spielt dabei eine bedeutende Rolle. Mit der Fähigkeit, Gebäude energetisch unabhängiger zu machen, präsentieren diese Module eine überzeugende Verbindung zwischen Technologie und Design. 

Schlussgedanke

Die gebäudeintegrierte Photovoltaik steht für mehr als nur Energieerzeugung. Sie verkörpert den Einklang zwischen menschlicher Kreativität und technologischem Fortschritt. Eines ist sicher: Die Gebäude von morgen werden nicht nur nachhaltig sein, sondern auch die Sonne in ihre Gestaltung integrieren – für eine grünere und effizientere Welt. 

Prof. Dr. David Zogg zur Energiewende

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"Erneuerbare Energie ist absolut zentral. Das Ziel 2050 muss sein, alle Energieformen erneuerbar zu haben” 

“die neuen Technologien beinhalten viel weniger Risiken als die alten” 

“Mit meinen Berechnungen habe ich gezeigt, dass nicht nur mein Haus, sondern die ganze Schweiz erneuerbar betrieben werden kann”

“In der kommenden Generation sehe ich das grösste Potential” 

Fairpower: Welche Massnahmen müssen ergriffen werden, um die Energiewende umzusetzen? 

Prof. Dr. David Zogg: 

  • Es braucht einen Mix zwischen finanziellen Anreizsystemen und Plicht. Für Grossanlagen braucht es klar höhere Einspeisevergütungen und Investitionsentschädigungen. Für kleinere Anlagen auf den Hausdächern braucht es eine Pflicht. Hier hat sich die Freiwilligkeit der letzten Jahre nicht bewährt. Eine Pflicht ist bei ohnehin anstehenden Sanierungen und Neubauten kostenmässig klar vertretbar (es geht hier um einen einstelligen prozentualen Anteil an den Investitionssummen). 
  • Zudem müssen auf Bundesebene klare Prioritäten gesetzt werden zwischen Klima- und Landschaftsschutz. Es müssen Gebiete definiert werden, in welcher ein erleichterter Zubau ohne Hürdenlauf über zahlreiche Einsprachen möglich ist. Dabei muss auch klar festgehalten werden, dass PV- und Windenergieanlagen kein dauerhafter Eingriff in Landschaften sind, denn sie können nach ihrer Lebensdauer wieder einfach zurückgebaut werden, wenn neue oder bessere Technologien verfügbar sind (im Gegensatz zu Speicherseen oder KKWs). 

Fairpower: Wie wichtig ist erneuerbare Energie? / Welche Rolle spielen erneuerbare Energien bei der Energiewende und welche Technologien sind am vielversprechendsten? 

Prof. Dr. David Zogg: 
Erneuerbare Energie ist absolut zentral. Das Ziel 2050 muss sein, alle Energieformen erneuerbar zu haben. Zuerst müssen wir aber mit der Elektrizität starten, denn dort liegt das höchste Potential im Inland. 

Fairpower: Wie können wir den Energieverbrauch reduzieren und Energie effizienter nutzen? 

Prof. Dr. David Zogg: 

  • Die Energieeffizienz der bestehenden Gebäude muss massiv erhöht werden. Dazu müssen die Gebäude saniert (gedämmt) werden und mit Wärmepumpen versehen werden. Auch die Mobilität kommt nur mit der Elektrifizierung auf eine vernünftige Effizienz. Im Vergleich zu konventionellen Technologien sind in beiden Bereichen Einsparungsfaktoren von drei möglich! 
  • Die grundsätzliche Reduktion des Energieverbrauchs (Suffizienz) ist jedoch schwieriger. Hier braucht es die gesamte Bevölkerung und das entsprechende Bewusstsein. Auch preisliche Anreize können helfen, müssen jedoch sozial verträglich sein. 

Fairpower: Was sind die grössten Herausforderungen bei der Umsetzung der Energiewende und wie können diese überwunden werden? 

Prof. Dr. David Zogg: 
Im Augenblick sehe ich die grösste Herausforderung bei der faktenfremden Argumentation der Gegnerschaft und Angstmacherei. Diese ist meiner Ansicht nach komplett unbegründet. Wir sollten die Energiewende endlich als Chance sehen und positive Bilder vor uns haben. Also z.B. «grüne» Gebäude und Fahrzeuge, welche die Umwelt schonen, statt sie zu zerstören. Wir sollten auch die Unabhängigkeit und Wertschöpfung im Inland in den Fokus stellen. Zudem sollten wir einsehen, dass die neuen Technologien viel weniger Risiken beinhalten als die «alten». Es geht hier nicht nur um Klimaschutz, sondern generell um unsere Zukunft als Land und Gesellschaft! 

Fairpower: Was machen Sie persönlich für die Energiewende? 

Prof. Dr. David Zogg: 
Ich mache sehr viel. Mein Haus (Baujahr 1930) wurde mehrfach saniert, ich habe dabei 4 PV-Anlagen (mit allen Ausrichtungen), 1 thermische Solaranlage, 1 Batteriesystem, 1 Notakku sowie 1 Elektromobil-Ladestation sowie ein Energiemanagementsystem installiert, welches alle Verbraucher steuert. Damit kann ich sowohl den Eigenverbrauch erhöhen wie auch die Netzbelastung reduzieren. Ich demonstriere das Gebäude und die Installationen auch gerne den Nachbarn. Zudem habe ich mit meinen Berechnungen gezeigt, dass nicht nur mein Haus, sondern die ganze Schweiz erneuerbar betrieben werden kann. Auch in der Ausbildung junger Ingenieure bin ich tätig, in der kommenden Generation sehe ich das grösste Potential. 

 

Portrait 
Prof. Dr. David Zogg ist ein erfahrener Experte in den Bereichen Regeltechnik, Energietechnik und Produktentwicklung. Seine Spezialisierung liegt auf Wärmepumpen, Eigenverbrauchsoptimierung und der Regelung komplexer Systeme. Er hat zahlreiche Publikationen zu diesen Themen veröffentlicht. Ausserdem hat Prof. Dr. Zogg diverse Pilotprojekte im Energiebereich durchgeführt und eine Software-Plattform zur Steigerung des Eigenverbrauchs entwickelt. Prof. Dr. Zogg bietet Schulungen und Beratungen in den Bereichen Energie, Eigenverbrauch, Monitoring und Regeltechnik an und arbeitet als Dozent für Regeltechnik an der FHNW.  

Die Vorteile von Elektroautos
Eine umweltfreundliche und kosteneffiziente Wahl 

Elektroautos gelten als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Verbrennungsfahrzeugen. Sie bieten zahlreiche Vorteile, darunter emissionsfreien Betrieb, niedrigere Betriebskosten und verbesserte Energieeffizienz. Obwohl einige Bedenken bezüglich möglicher Energieengpässe im Zusammenhang mit der breiten Nutzung von Elektroautos bestehen, lassen sich diese Herausforderungen durch innovative Lösungen bewältigen. 

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Umweltfreundlichkeit 
Eine der herausragenden Eigenschaften von Elektroautos ist ihre Umweltfreundlichkeit. Im Gegensatz zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren sind Elektroautos emissionsfrei. Sie tragen zur Reduzierung von Luftverschmutzung und Treibhausgasemissionen bei, da sie während der Fahrt keine schädlichen Abgase produzieren. Durch den Kauf eines Elektroautos können Sie aktiv dazu beitragen, die Umweltbelastung zu verringern. 

Kosteneffizienz 
Elektroautos sind nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für Ihren Geldbeutel. Sie haben in der Regel niedrigere Betriebskosten im Vergleich zu Benzinfahrzeugen. Der Strom, der zum Aufladen der Batterie benötigt wird, ist oft günstiger als Benzin. Dies ermöglicht es Ihnen, Ihre Ausgaben für den Betrieb des Fahrzeugs zu senken. Darüber hinaus benötigen Elektroautos weniger Wartung und Reparaturen, da sie weniger bewegliche Teile haben, die anfällig für Verschleiß und Ausfälle sind. Dies führt zu weiteren Einsparungen im Laufe der Zeit. 

Energieeffizienz:  
Ein weiterer Vorteil von Elektroautos ist ihre Energieeffizienz. Elektroautos haben einen höheren Wirkungsgrad und verlieren weniger Energie in Form von Wärme im Vergleich zu Benzinfahrzeugen. Das bedeutet, dass sie mit der gleichen Menge an Energie eine größere Strecke zurücklegen können. Dies ermöglicht Ihnen längere Fahrten, ohne sich Gedanken über das Nachladen machen zu müssen. Die fortschreitende Entwicklung der Batterietechnologie trägt ebenfalls zur Verbesserung der Reichweite von Elektroautos bei und verringert so potenzielle Einschränkungen bei längeren Fahrten. 

Leistungsstärke 
Elektroautos bieten nicht nur Umweltfreundlichkeit und Kosteneffizienz, sondern auch beeindruckende Leistung. Elektromotoren liefern sofortiges und konstantes Drehmoment, was zu einer schnellen und gleichmässigen Beschleunigung führt. Im Vergleich zu herkömmlichen Verbrennungsfahrzeugen bieten Elektroautos oft ein verbessertes Fahrerlebnis mit einer beeindruckenden Beschleunigungsfähigkeit. Die direkte Kraftübertragung und das schnelle Ansprechverhalten des Elektromotors ermöglichen ein dynamisches Fahrerlebnis. Elektroautos können eine hohe Geschwindigkeit erreichen und sind auch bei niedrigeren Geschwindigkeiten agil und reaktionsschnell. Das Fahrvergnügen und die Leistungsstärke von Elektroautos machen sie zu einer attraktiven Option für Fahrzeugliebhaber und Enthusiasten, die nicht auf Dynamik und Fahrspaß verzichten möchten. 

Technologische Fortschritte 
Die Entwicklung von Elektrofahrzeugen geht Hand in Hand mit der Weiterentwicklung der Batterietechnologie und der Ladeinfrastruktur. Fortschritte in der Batteriekapazität und Schnellladetechnologie haben die Reichweite und die Ladezeiten von Elektroautos erheblich verbessert. Zukünftige Entwicklungen könnten die Effizienz der Batterien weiter steigern und die Abhängigkeit von der Ladeinfrastruktur verringern. Darüber hinaus werden auch alternative Energiespeichertechnologien wie Wasserstoff vorangetrieben, die zusätzliche Optionen für die Energieversorgung von Elektroautos bieten könnten. 

Lastmanagement und intelligente Netzintegration 
Ein effektives Lastmanagement und die intelligente Integration von Elektroautos in das Stromnetz können dazu beitragen, potenzielle Energieengpässe zu minimieren. Durch die Implementierung von Smart-Grid-Technologien können Elektroautos zum Beispiel zu Zeiten niedriger Stromnachfrage aufgeladen werden, um die Netzbelastung zu optimieren. Intelligente Ladesysteme können auch erneuerbare Energien priorisieren und somit die Nutzung grüner Energiequellen fördern. Durch diese Integration wird die Gesamtstabilität des Stromnetzes gewährleistet und potenzielle Energieengpässe können besser bewältigt werden. 

Synergien mit erneuerbaren Energien 
Die zunehmende Nutzung von Elektroautos bietet Synergieeffekte mit erneuerbaren Energien. Elektrofahrzeuge können als mobile Energiespeicher dienen und überschüssige Energie aus erneuerbaren Quellen aufnehmen. 

Diversifizierung der Energiequellen 
Die weitreichende Einführung von Elektroautos kann dazu beitragen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Diversifizierung der Energiequellen voranzutreiben. Durch den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien in Verbindung mit Elektroautos wird das Energiesystem insgesamt nachhaltiger und widerstandsfähiger gegenüber möglichen Energieengpässen. Solarenergie, Windkraft, Wasserkraft und andere erneuerbare Energiequellen können Elektroautos mit sauberer Energie versorgen und somit die Umweltbelastung weiter reduzieren. 

Fortschritte bei der Energieinfrastruktur 
Mit der steigenden Nachfrage nach Elektroautos werden auch Fortschritte in der Energieinfrastruktur erwartet. Der Ausbau von Ladestationen an öffentlichen Orten, in Wohngebieten und entlang von Autobahnen wird die Reichweitenangst reduzieren und die praktische Nutzung von Elektroautos erleichtern. ... Diese Verbesserungen der Infrastruktur werden dazu beitragen, mögliche Energieengpässe zu bewältigen und die Akzeptanz von Elektroautos weiter zu fördern. 


Fazit  

Ein Elektroauto bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Elektroautos sind nicht nur umweltfreundlich und tragen zur Reduzierung von Luftverschmutzung und Treibhausgasemissionen bei, sondern sie bieten auch eine kosteneffiziente Lösung für den Fahrzeugbetrieb. Mit niedrigeren Betriebskosten, geringerem Wartungsaufwand und Energieeffizienz sind Elektroautos eine nachhaltige Wahl, die sowohl für Ihren Geldbeutel als auch für die Umwelt von Vorteil ist. Darüber hinaus bieten sie eine beeindruckende Leistung und sind zuverlässig im Betrieb.  

Die Elektromobilität entwickelt sich stetig weiter, und mit zunehmender Technologieentwicklung und dem Ausbau der Ladeinfrastruktur wird die Nutzung von Elektroautos noch praktischer und bequemer. 

 
Elektroautos sind eine wichtige Komponente auf dem Weg zu einer sauberen und nachhaltigen Zukunft.