Merit-Order Prinzip 

Was ist das Merit-Oder Prinzip?  
Merit-Order ist ein auf den europäischen Strommarkt ausgelegtes Prinzip, welches die Rangfolge der Stromproduzierenden Kraftwerke regelt.  

Die Rangfolge ist so definiert, dass zuerst jene Kraftwerke eingesetzt werden, welche die niedrigsten Grenzkosten aufweisen. Hierzu gehören vor allem Erneuerbare wie Photovoltaik, Wind- und Wasserkraftwerke. Reicht diese Strommenge für den momentanen Bedarf nicht aus, werden andere Kraftwerke mit hohen Grenzkosten wie Spitzenlastkraftwerke (Kohle, Gas oder Öl) eingesetzt. Das letzte Kraftwerk in der Rangfolge welches die höchsten Grenzkosten aufweist, bestimmt den Preis für alle anderen mit. Somit ist der Strompreis variable und abhängig vom Bedarf und der Verfügbarkeit. 

Die Verwendung des Merit Order Prinzips in Strommärkten hilft sicherzustellen, dass Strom zu möglichst niedrigen Kosten erzeugt wird, was dazu beitragen kann, die Strompreise insgesamt zu senken und den CO2-Fußabdruck des Stromsektors zu reduzieren. 

Merit-Order


Was bedeutet das Merit Order Prinzip für Solarstrom?  
Da Solarstrom sehr niedrige Grenzkosten hat, wird er im Merit Order Prinzip oft zuerst eingesetzt, um den Strombedarf zu decken. Das bedeutet, dass in Zeiten mit ausreichender Sonneneinstrahlung Solarstrom die Hauptquelle der Stromerzeugung sein kann, wodurch teurere konventionelle Kraftwerke wie Kohle- oder Gaskraftwerke ausgeschaltet werden können. 

Dies hat auch Auswirkungen auf die Strompreise, da der Preis für Solarstrom oft niedriger ist als der Preis für Strom aus konventionellen Kraftwerken. Wenn also Solarstrom als erste Quelle der Stromerzeugung genutzt wird, sinkt der Preis für Strom auf dem Markt, was letztendlich auch den Verbrauchern zugutekommt. 

Zusätzlich können Energiespeicher wie Batteriesysteme eingesetzt werden, um die Verfügbarkeit von Solarstrom zu erhöhen, indem der produzierte Solarstrom gespeichert wird, um ihn zu nutzen, wenn die Sonne nicht scheint. Durch die Kombination von Solarstrom und Energiespeichern kann ein stabiler und kosteneffektiver Stromversorgungssystem geschaffen werden. 

Insgesamt hat das Merit Order Prinzip einen positiven Effekt auf die Integration von Solarstrom in das Stromnetz, indem sie dazu beiträgt, den Strombedarf auf kosteneffektive Weise zu decken, die Emissionen von Kohlenstoffdioxid zu reduzieren und die Strompreise zu senken. 

Was ist der Merit-Order Effekt? 
Dadurch das die Stromkraftwerke mit den niedrigsten Grenzkosten in der Rangfolge bevorzugt werden. Verdrängen sie immer mehr die Konventionellen Kraftwerke. Dies hat zur Folge, dass die Erzeugungskosten für den Strom insgesamt sinken und somit auch der Strompreis.  

Insgesamt kann der Merit Order Effekt dazu beitragen, die Energieversorgung kosteneffizienter zu gestalten, den Einsatz von erneuerbaren Energien zu fördern und somit auch die CO2-Emissionen zu reduzieren 

Fazit  
Merit Order - Ein Prinzip, das den Strompreis in Europa reguliert und den Einsatz erneuerbarer Energien fördert. Das Merit Order Prinzip ist ein innovatives Konzept, das es ermöglicht, den Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern und gleichzeitig den Strompreis stabil zu halten. Es ist ein wichtiger Teil des Strommarkts in Europa und trägt dazu bei, dass erneuerbare Energien eine immer größere Rolle spielen. 

Solarstrom im Winter

Im Winter brauchen wir mehr Strom. Strom spendet uns behagliche Wärme und angenehmes Licht in den kalten Wintermonaten.
Solarstrom lohnt sich auch im Winter 
Die Herstellung von Solarstrom ist günstiger und ökologischer als der Bezug aus dem Stromnetz. Die verringerte Produktion im Winter, kann durch das Ausbaupotenzial von Solaranlagen in der Schweiz angehoben werden.  
Mit einem Stromspeicher optimieren sie Ihren eigenen Verbrauch von Solarstrom.  

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Strom wird mit verschiedenen Technologien erzeugt. In der Schweiz wird Strom vorwiegend in Wasserkraftwerken und Kernkraftwerken erzeugt. Es gibt aber auch Wind-, Biogas- und Solarstromanlagen. Da uns die Sonne unerschöpflich und kostenlos Energie liefert, ist die Stromproduktion mit Photovoltaikanlagen eine kostengünstige Art Strom zu produzieren. Das Potenzial auf bestehenden Dächern und Fassaden ist sehr hoch und die gesellschaftliche Akzeptanz gegeben. 


Lohnt sich eine Photovoltaikanlage Anlage im Winter? 
 
Obwohl die Stromerträge im Winter kleiner sind, lohnt es sich eine Photovoltaikanlage zu installieren. Denn das Potenzial der geeigneten Gebäudeflächen in der Schweiz ist so gross, dass der Beitrag der verminderten Winterproduktion  
einen erheblichen Anteil am Stromverbrauch der Schweiz ausmacht. Der Solarstrom kann zudem im Winter meist komplett direkt verbraucht werden und hilft so die Kosten zu optimieren. Denn die Herstellung von Solarstrom ist günstiger als der Netzstrom. 


Wie viel weniger Strom lässt sich im Winter mit Solarenergie im Vergleich zum Sommer produzieren? 
Die Erträge im Winter sind um Einiges kleiner. Wieviel kleiner ist abhängig von verschiedenen Faktoren:  

  • Wie viele Stunden am Tag die Sonne scheint 
  • Wie intensiv die Strahlungsintensität der Sonne ist 
  • Wie der Einfallswinkel der Sonne auf die Solarmodule fällt 
  • Wie kalt es ist - bei Temperatur über 25°Celsius sinkt der Wirkungsgrad der Solaranlage. 
  • Ob es bewölkt ist - bei bewölkten Verhältnissen gibt es nämlich sogenanntes diffuses Licht. Dabei wird zwar auch Strom produziert, aber viel weniger als bei einem wolkenlosen, sonnigen Tag. 


    Der Solarstromertrag ist im Winter etwa um Faktor 4-8 reduziert. 


Wie kann ich im Winter Strom sparen? 
Wenn es im Winter länger dunkel ist, können wir über die Solaranlage weniger Strom erzeugen. Dann sind wir zusätzlich auf den Strommix aus dem Netz angewiesen. Wir können aber den vorhandenen Solarstrom cleverer im Alltag nutzen und dadurch Strom und Kosten sparen. 
Hier einige Beispiele: 

  • Nur kurzes Stosslüften von 5 Minuten 
  • Wäsche waschen, Geschirrspüler anstellen und Staubsaugen bei sonnigem Wetter 
  • Räume, in denen wir uns nicht aufhalten nicht heizen 
  • Sehr alte Elektrogeräte mit neuen energieeffizienten (A+++) ersetzen 
  • Kein Stand-by-Modus - Geräte, die nicht gebraucht werden, abschalten 
  • Steckleisten mit An- und Ausschaltknopf verwenden
  • Kein Vorheizen beim Backofen und mit Umluft arbeiten 
  • Tiefgekühltes im Kühlschrank antauen lassen 
  • Keine warmen Speisen in den Kühlschrank stellen 


Wie sieht es mit Speichermöglichkeiten für den produzierten Solarstrom aus? 
Es gibt Heimspeicher für die Speicherung von Solarstrom. Die Kapazität bewegt sich zwischen 10 und 20 kWh. Das reicht für den üblichen Haushalt. Um ein Auto am Abend aufzuladen, wäre ein Speicher von mindestens 50kWh nötig. Die Frage ist, ob der tagsüber gefüllt werden kann. Die Kosten für Heimspeicher liegen bei etwa 1‘000 Franken pro Kilowattstunde. Das heisst bei einem Heimspeicher von 20 kWh Kapazität liegen die Anschaffungskosten bei  
ca. 20´000 CHF. 
Wenn Sie Ihre PV-Anlage mit einem Stromspeicher kombinieren. Müssen Sie zwar im Winter immer noch Strom aus dem Netz beziehen, allerdings können die tagsüber erzeugten Strommengen zwischengespeichert werden. Diese können dann am Abend genutzt werden. 

Strombörse - Wie sind die Strompreise im Winter? 
Wenn es im Winter weniger Tageslicht gibt, kann weniger Strom über die Sonne produziert werden. Dann verschiebt sich die Stromproduktion mehr auf die anderen Quellen (Wasserkraft, Kernkraft, Wind und Biomasse). Die Schweiz importiert im Winterhalbjahr sehr viel Strom aus dem Ausland. Dieser wird im Winter vorwiegend mit fossilen Energien erzeugt (Erdgas, Kohle). 
Dies hat einen Einfluss auf den Strompreis an der Börse. Der Preis steigt deshalb im Winter an. Weil die Nachfrage grösser, das Angebot kleiner und die Produktion teurer ist. Der selbst produzierte und verbrauchte Solarstrom hilft im Winter also doppelt, ihr Budget zu entlasten.

Solarpowerpool – Fair für Verbraucher und Erzeuger

Das Ziel ist erreicht 
Fairpower will seit der Gründung vor über 10 Jahren, die Energiewende in der Schweiz beschleunigen. Strom soll nicht nur erneuerbar sein, sondern auch günstiger als bei traditionellen Anbietern. Heute ist das Realität. 

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Die Lösung für Verbraucher und Erzeuger 
2022 haben die Strompreise einen Höchststand erreicht. Zeitweise mussten Unternehmen am Markt über 100 Rappen pro Kilowattstunde (kWh) für das Lieferjahr 2023 bezahlen. Heute hat sich der Markt erholt aber die Nachfrage nach Solarstrom ist den letzten Jahren rasant gestiegen, da dieser zu 6 - 12 Rappen pro Kilowattstunde hergestellt werden kann. Fairpower hat das Modell des Solarpowerpools ins Leben gerufen und bringt Solarstromproduzenten und Stromkonsumenten zusammen. Faire Preise für Verbraucher und Erzeuger, so das Erfolgsrezept. Die von den Erzeugern produzierte Strommenge muss mit den an Verbrauchern gelieferte Menge übereinstimmen. Hier spricht man von Bilanzgruppenmanagement. Bis die Erzeugung im Solarpowerpool genügend gross ist, wird Fairpower Strom an den Strombörsen in Leipzig und Paris einkaufen. Diese Aufgabe nimmt Fairpower mit ihren Partnern der Energiewirtschaft wahr. Langfristig sehen Kunden im Solarpowerpool attraktive Strompreise zwischen 8 - 16 Rp. /kWh.


Die Analogie Stromsee 

Das öffentliche Stromnetz in der Schweiz kann man sich als einen grossen See vorstellen. Es gibt viele Zuflüsse, wo grosse Kraftwerke (Wasser, Kernkraft), Wind-, Biogas- und Solarstromanlagen ihren Strom einspeisen. Die Verbraucher beziehen irgendwo in der Schweiz ihren Strom aus dem See. In diesem Stromsee befinden sich also immer verschiedene Arten von Strom, man spricht auch von sogenannten Qualitäten. Der Strom aus der Steckdose ist immer ein Mix, der sich aus den Elektronen der nächstgelegenen Erzeuger zusammensetzt. Der Pegel des Stromsees muss immer auf demselben Niveau gehalten werden. Wird Strom aus dem See genommen (Verbrauch), muss dieselbe Menge gleichzeitig an anderer Stelle zugeführt werden (Erzeugung). 


Die Stromdeklaration bestimmt die Qualität

In der Schweiz muss jede, aus dem Netz entnommene, Kilowattstunde Strom per Gesetz deklariert sein. Dies geschieht über die Entwertung von sogenannten Herkunftsnachweisen HKN, die bei der Einspeisung von erzeugtem Strom generiert werden. Fairpower deklariert den Strom seiner Kunden mit HKN aus erneuerbaren Quellen. Im Solarpowerpool sind dies die HKN der Produzenten, die in den Fairpower Stromsee einspeisen. Weitere HKN kauft Fairpower über strategische Partner wie die Schweizerische Sonnenenergievereinigung SSES ein. Aber auch der Biobauer und Ex-Mister Schweiz Renzo Blumenthal liefert seine HKN an Fairpower.


Solarstrom-HKN für Kunden in der Grundversorgung 

Leider können in der Schweiz noch nicht alle Stromkunden ihren Stromanbieter wählen und komplett zu Fairpower wechseln. Dies ist nur möglich ab einem Verbrauch von 100’000 kWh pro Jahr. Der Strom eines Privathaushalts wird vom lokalen Elektrizitätswerk (Grundversorger) deklariert, in der Regel mit Herkunftsnachweisen aus Wasserkraft. Jeder Haushalt kann bei Fairpower zusätzlich HKN aus Solarstromanlagen kaufen. Somit wird zwar nicht der Strom an der Steckdose verändert, aber die Art und Weise gefördert, wie Strom produziert und in den Stromsee eingespeist wird. Für einen durchschnittlichen Haushalt (3’000 kWh) kostet dies pro Monat ca. CHF 12 – 15. Selbstverständlich ist die Installation einer Solarstromanlage auf dem Dach ebenfalls eine gute Idee. 


Die Energiewende beschleunigen
 
Fairpower ist überzeugt, dass die günstigen Gestehungskosten von Solarstrom zu einem Boom führen und die Energiewende beschleunigen wird. Für Privatkunden erhofft man sich die rasche Öffnung des Strommarktes, so dass auch Verbraucher mit weniger als 100’000 kWh pro Jahr komplett zu Fairpower wechseln und von attraktiven Konditionen profitieren können. 

Wachsender Solarstromhandel wieder im Thurgau

Fairpower AG hat seinen Firmensitz vom zürcherischen Bülach nach Gachnang im Kanton Thurgau verlegt. Damit kehrt das Unternehmen an den Ort der Gründung zurück, wo es im Jahr 2012 als Green Energy Marktplace von Kantonsrat Marco Rüegg ins Leben gerufen wurde. Der Umsatz konnte auf einen zweistelligen Millionenbetrag entwickelt werden.

Marco Rüegg, Gründer und Geschäftsführer der Fairpower AG: «Mein Ziel vor zehn Jahren war es, Produzenten und Konsumenten von grüner Energie direkt zusammenzubringen». Heute betreibt sein Unternehmen einen Solarpowerpool, wo Solarstromrücklieferungen ins Stromnetz gebündelt vermarktet werden. Derzeit würden viele Produzenten direkt auf dem kurzfristigen Vortagesmarkt (Day-Ahead) verkaufen. Es seien Traumpreise von über 40 Rappen pro Kilowattstunde erzielbar.

Nicht weniger spannend sei aber der Verkauf an grosse Stromkonsumenten. Diese leiden derzeit unter hohen Strombezugskosten. Mit dem Bezug von Solarstrom aus dem Pool können sie die Kosten direkt senken und langfristig «bezahlbare» Preise sichern. «Jetzt haben wir es einfach, die Stromnachfrage mit Solarstrom zusammenzubringen», meint Rüegg. Für die Abwicklung arbeitet Fairpower mit renommierten Unternehmen der Strombranche zusammen

Um den Solarstrom rund um die Uhr zur Verfügung zu stellen, konzipiert Fairpower innovative Lösungen zur Speicherung von Solarstrom im grossen Stil. Die Zeiten hätten sich geändert, der Nachtstrom sei gar nicht mehr günstiger als der Tagesstrom. «Wenn Sie heute Solarstrom für 8 Rappen pro Kilowattstunde produzieren und der Strompreis an der Börse bei 35 Rappen liegt, dann kann man noch lange speichern», rechnet Rüegg zudem vor.

Scheune mit Photovoltaikanlage Bild Text

Vor zehn Jahren wurde das Unternehmen als Genossenschaft «Green Energy Marketplace» gegründet und konnte noch im selben Jahr die Post und Renault Suisse als Kunden und den Biolandwirt Renzo Blumenthal als Solarstromproduzenten gewinnen. Mit der Online-Plattform zum Matching von Produzenten und Konsumenten von grünem Strom erhielt Rüegg im Jahr 2012 den Jungunternehmerpreis. Heute erzielt Fairpower mit nachhaltigem Stromhandel einen Umsatz von über zehn Millionen Franken.

Sorgen macht man sich über die zunehmenden Markteingriffe wie Strompreisdeckelung, Übergewinnabschöpfung oder staatliche Grundversorgung. Statt mehr Staat solle die Bundespolitik in der Energiewirtschaft Gesetze und Vorschriften abbauen und komplett liberalisieren. «Die Energiewende gelingt nur, wenn das Tempo in den nächsten Jahren massiv zunimmt und Strukturen aufgelöst werden», ist Rüegg überzeugt.